Wie der Johannishof nach Rosdorf kam
Die erfolgreiche Geschichte von Idealismus und Naivität
„Jetzt muß ich meine Mutter doch noch zur Pflege aus Rosdorf rausbringen“. Dieser resignierte Satz eines Freundes im Jahr 1989 war der Startschuß für den Johannishof.
Wir, eine Gruppe von KirchenvorsteherInnen der St. Johannis-Kirchengemeinde beschlossen:
Das Thema PFLEGE geht uns etwas an! Wir hatten wenige oder gar keine Ahnung von der Materie, aber den Kopf und das Herz voller Zuversicht.
Nach dem Vorbild anderer machten wir uns an eine Vereinsgründung mit allem, was dazu gehört. Wir schrieben eine Satzung und suchten Unterstützung. So wurde das DIAKONISCHE WERK ST. JOHANNIS ROSDORF am 6. November 1990 von 25 Frauen und Männern aus Rosdorf im kirchlichen Gemeindehaus gegründet.
Der Idealismus dieser Zeit war groß. Häuser wurden besichtigt, PolitikerInnen kontaktiert, Grundstücke geprüft, erste Finanzierungsmöglichkeiten bedacht. Das Interesse eines sehr renommierten Architektenbüros aus Göttingen brachte uns voran. Wir hatten ein Modell des Hauses, die Idee wurde anschaulich, sinnlich fassbar. Eine intensive Planungszeit wurde gemeinsam durchgestanden und dies alles ehrenamtlich! Fahrten zum Familienministerium nach Bonn, zum Kuratorium „Deutsche Altenhilfe“ nach Köln, zum Sozialministerium nach Hannover zeigten Wirkung und Erfolg. Förderbeträge wurden zugesagt.
Die Grundstücksfrage wurde durch die Kirchengemeinde mit dem Kauf der Flächen am Kampweg geklärt. Baupläne wurden vorgelegt, unbürokratisch geprüft und entschieden. Der Bau begann mit Spatenstichen durch Prominente und einem Richtfest. Neue Ideen kamen hinzu. Die Arbeit eines sehr bekannten Farbberaters gab dem Haus seine besondere Note – gelobt von Bewohnern und Besuchern bis heute. So nahm das Haus Gestalt an. Und es bekam seinen Namen: JOHANNISHOF.
Die Entstehungsgeschichte dieses Hauses aus der St. Johannis-Kirchengemeinde heraus, wurde so in einen Namen gegossen.
Der JOHANNISHOF wurde zu einem „Pflegeheim der dritten Generation“, d.h. zu einem Haus mit sehr hohen Standards. Am 15. Februar 1999 zogen die ersten Bewohner ein. Alles war neu, auch für MitarbeiterInnen, Leitung und Vorstand. Erfahrungen mussten erst gemacht und Lehrgeld gezahlt werden.
Das Ergebnis hat unsere Wünsche und Erwartungen übertroffen. Am Anfang stand nur eine Idee. Aber es entstand durch den solidarischen Einsatz von Vielen eine stationäre Pflegeeinrichtung, die mit der ambulanten Diakoniestation Rosdorf-Friedland aus der orts- und familiennahen Versorgungskette nicht mehr weg zu denken ist.