Nicht nur für Dorle und Pauline, die ihr Zuhause auf der Reitanlage Wackelburg in Diemarden haben, war es ein sehr aufregender Tag. Ein Großteil unserer Bewohnerinnen saßen bereits eine Stunde vor dem Eintreffen der beiden Ponies im Café und sangen Lieder wie: „Da steht ein Pferd auf dem Flur“. Einige Bewohner*innen hatten den Morgen damit verbracht Äpfel und Möhren kleinzuschneiden. Als dann Dorle und Pauline das Haus betraten, war das Erstaunen groß: „ Da sind ja wirklich Ponies“ sagte überrascht eine Bewohnerin. Eine andere rief freudig: „Ich komme auch aus Diemarden, wie die Ponies“ und Dorle „antworte“ mit einem lautstarken Wiehern.
Die Fahrt im Fahrstuhl war für uns alle ein kleines Highlight. Für Dorle und Pauline hingegen wirkte es sie wie die normalste Sache der Welt. Kaum aus dem Fahrstuhl getrabt, wurden beiden mit ungläubigen Blicken und Sätzen wie: „Da kommt ja wirklich ein Pferd aus dem Fahrstuhl“ begrüßt. Dank der Gelassenheit der Beiden war es möglich, sogar unsere immobilen und kognitiv stark eingeschränkten Bewohner*innen auf den Zimmern zu besuchen. Wir alle waren berührt zu sehen, wie sehr die Anwesenheit und das Streicheln der beiden für strahlende Gesichter und Freudentränen sorgte. Und das nicht nur bei unseren Bewohnerinnen.
Kognitiv stark eingeschränkte Menschen leben in einer Welt, die für gesunde Menschen oft schwer verständlich und wenig zugänglich ist. Tiere sind da häufig ein Türöffner. Manchmal gelingt es ihnen, Türen zu dieser Welt aufzustoßen, wenn menschliches Bemühen an Grenzen stößt. Dorle und Pauline haben an diesem Vormittag sehr viele Türen aufgestoßen!
Danke an Janine Mühlbach und Jan Pieper von der Reitanlage Wackelburg. Ohne Euch wäre das alles nicht möglich gewesen.
Wir möchten uns auch von Herzen beim Verein der Förderer und Freunde des Diakonischen Werks Rosdorf St. Johannis e.V. bedanken. Durch Ihre finanzielle Unterstützung können wir von nun an monatliche „Besuchsponytage“ realisieren.
Und natürlich nicht zu vergessen: Großer Dank an Dorle und Pauline für diese unvergesslichen Momente. Wir freuen Uns auf das nächste Mal, wenn es wieder heißt: „Da kommt ein Pferd aus dem Fahrstuhl“.